Um einen Patienten/eine Patientin zu motivieren, sind verschiedene Aspekte zu beachten. Wichtig ist ein fundiertes zahnmedizinisches Wissen, um die richtigen Empfehlungen an die Patienten/-innen weiterzugeben. Entscheidend ist aber auch, dass dieses Wissen „patientengerecht“ und auf Augenhöhe vermittelt und erklärt wird. Das heißt, dass egal ob das Gespräch im Behandlungszimmer oder an einem separaten Mundhygieneplatz stattfindet, der Patient/die Patientin aufrecht und auf gleicher Augenhöhe wie die Prophylaxe-Mitarbeiterin sitzen sollte. Verständniskontrollen sind sinnvoll und ganz wichtig: Kommunikation ist keine Einbahnstraße!

Geben Sie Ihrem Patienten/Ihrer Patientin die Gelegenheit, selbst etwas zu berichten. Fragen Sie ihn oder sie zum Beispiel nach den bisherigen Zahnputzgewohnheiten, den Erfahrungen mit Hilfsmitteln usw.

Vergessen Sie nicht, Ihre Patienten/-innen auch zu loben, denn wir wissen doch alle aus eigener Erfahrung, dass Lob gut tut und motiviert. Selbst wenn es nicht viel zu loben gibt, hilft es doch, einen positiven Einstieg in das Gespräch zu haben. Machen Sie sich immer bewusst, dass Sie dem Patienten/der Patientin anschaulich klar machen müssen, warum eine gute Mundhygiene wichtig ist. Hier ist die individuelle Ansprache sehr wichtig.

Ein weiterer Faktor, den Sie berücksichtigen müssen, ist die Fähigkeit Ihres Gegenübers, Ihre Instruktionen umzusetzen. Dazu gehört die Demonstration von Hilfsmitteln und Techniken, die der Patient/die Patientin umsetzen kann.

Kontrollieren können Sie dies indem der Patient/die Patientin das soeben Gezeigte am Modell oder im Mund selbst ausprobiert.

Nun haben Sie Ihr Wissen weitergegeben, die Wichtigkeit für den Patienten/die Patientin herausgestellt, seine/ihre Fähigkeit, Mundhygieneinstruktionen umzusetzen geprüft und ihm angepasste Hilfsmittel und Instruktionen gegeben. Die Realisierung sollte nun kein Problem sein, oder doch? Das Phänomen ist uns allen bekannt: Wir wissen, wir sollten uns gesund ernähren, regelmäßig Sport treiben und ausreichend schlafen. Tun wir das?

Auch für den Patienten/die Patientin kann es schwer sein, gewohnte Verhaltensweisen zu ändern und Ihre Empfehlungen sofort umzusetzen. Geben Sie sich und Ihren Patienten/-innen daher Zeit. Versuchen Sie im Gespräch mögliche Schwierigkeiten oder Hindernisse lösungsorientiert anzugehen.

Sie haben schon gemerkt, die Themen Kommunikation und Motivation sind sehr komplex. Wenn Sie also Lust auf mehr Informationen, Tipps und Tricks bekommen haben – es gibt viele interessante Fachbücher, die sich mit dem Thema Kommunikation in der zahnärztlichen Praxis beschäftigen.